Merken Ich habe dieses Gericht an einem kalten Februarabend erfunden, als ich nur noch Hühnchen vom Vortag und ein Glas geröstete Paprika im Schrank hatte. Der Duft von Thymian und geräuchertem Paprika füllte die Küche, und plötzlich fühlte sich der Abend weniger grau an. Es war einer dieser Momente, in denen aus Resten etwas Besonderes entsteht. Seitdem koche ich es immer wieder, wenn ich etwas Nahrhaftes brauche, das nicht viel Aufwand verlangt.
Als meine Schwester mich letzten Herbst besuchte, kochte ich dieses Gericht spontan zum Abendessen. Sie tunkte frisches Brot in die Brühe und meinte, es schmecke wie eine Umarmung in Schüsselform. Wir saßen bis spät in die Nacht am Tisch, redeten über alles Mögliche und kratzten die Töpfe aus. Seitdem ist es unser Ritual geworden, wann immer sie zu Besuch kommt.
Zutaten
- Gekochtes, zerkleinertes Hühnchen: Ich verwende oft Reste vom Sonntagsbraten oder kaufe ein fertig gegartes Hähnchen, wenn es schnell gehen muss.
- Navy-Bohnen: Diese kleinen weißen Bohnen werden wunderbar cremig und nehmen die Gewürze perfekt auf, unbedingt gut abspülen, damit die Brühe klar bleibt.
- Geröstete rote Paprika: Aus dem Glas sind sie ein Gamechanger, sie bringen Süße und eine leichte Rauchnote, die das Gericht hebt.
- Zwiebel und Sellerie: Diese klassische Basis sorgt für Tiefe und einen sanften, würzigen Unterton.
- Knoblauch: Nicht zu früh hinzufügen, sonst wird er bitter, warte bis die Zwiebeln glasig sind.
- Hühnerbrühe: Ich nehme immer natriumarme Brühe, dann kann ich das Salz selbst dosieren und nichts wird versalzen.
- Geräuchertes Paprikapulver: Das ist mein Geheimnis, es schmeckt, als hätte man stundenlang über offenem Feuer gekocht.
- Thymian: Getrockneter Thymian funktioniert hier besser als frischer, er gibt eine erdige, warme Note.
- Petersilie und Parmesan: Die frische Petersilie bringt Farbe und Frische, der Parmesan macht es richtig herzhaft.
Anleitung
- Gemüse anschwitzen:
- Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebel und Sellerie hineingeben und bei mittlerer Hitze 3 bis 4 Minuten sanft braten, bis sie weich werden und zu duften beginnen. Der Sellerie gibt eine leichte Süße ab, die man riechen kann.
- Knoblauch dazugeben:
- Knoblauch einrühren und nur eine Minute lang mitbraten, bis er duftet, aber nicht braun wird. Das ist der Moment, in dem die Küche richtig gut riecht.
- Hauptzutaten hinzufügen:
- Hühnchen, Bohnen, Paprika und alle Gewürze in den Topf geben und gut umrühren. Alles soll gleichmäßig verteilt sein, damit jeder Bissen ausgewogen schmeckt.
- Mit Brühe aufgießen:
- Hühnerbrühe angießen und alles zum Köcheln bringen. Du wirst sehen, wie sich die Aromen langsam verbinden.
- Sanft köcheln lassen:
- Hitze reduzieren und 20 Minuten ohne Deckel köcheln lassen, ab und zu umrühren. Der Eintopf wird dabei etwas dicker und die Bohnen nehmen den Geschmack auf.
- Abschmecken und servieren:
- Probieren und bei Bedarf nachwürzen. In Schüsseln füllen, mit Petersilie und Parmesan garnieren und sofort servieren, am besten mit knusprigem Brot.
Merken Letzten Winter brachte ich diesen Eintopf meiner Nachbarin, die krank war. Sie schrieb mir später, dass sie die ganze Portion alleine gegessen hat und sich danach zum ersten Mal seit Tagen wieder stark fühlte. Manchmal ist ein einfaches Gericht genau das Richtige, um jemandem zu zeigen, dass man an ihn denkt.
Variationen und Anpassungen
Wenn du kein Hühnchen magst, lass es einfach weg und verwende Gemüsebrühe, das Gericht bleibt trotzdem sättigend. Navy-Bohnen kannst du gegen Cannellini oder weiße Riesenbohnen tauschen, beide werden schön cremig. Ein Spritzer Zitronensaft kurz vor dem Servieren bringt eine frische Säure, die alles hebt. Wer es schärfer mag, gibt einfach mehr Chiliflocken dazu oder rührt etwas Harissa unter.
Was dazu passt
Ich serviere den Eintopf am liebsten mit knusprigem Sauerteigbrot, das ich in die Brühe tunke. Auf Reis wird daraus eine richtig sättigende Mahlzeit, die auch am nächsten Tag noch gut schmeckt. Ein einfacher grüner Salat mit Zitronendressing bringt Frische und rundet das Ganze ab. Manchmal streue ich auch geröstete Pinienkerne darüber, das gibt einen schönen Crunch.
Aufbewahrung und Reste
Der Eintopf hält sich im Kühlschrank gut drei Tage und schmeckt aufgewärmt sogar noch besser, weil die Aromen Zeit hatten, sich zu verbinden. Du kannst ihn auch einfrieren, dann portionsweise in Gefrierdosen füllen und bis zu drei Monate lagern. Beim Aufwärmen eventuell etwas Brühe oder Wasser nachgießen, falls er zu dick geworden ist.
- Immer in einem luftdichten Behälter lagern, sonst trocknet die Oberfläche aus.
- Nicht zu heiß aufwärmen, sonst zerfallen die Bohnen.
- Garnierungen wie Petersilie und Parmesan erst frisch beim Servieren dazugeben.
Merken Dieses Gericht hat mich gelehrt, dass man nicht viel braucht, um etwas Gutes zu kochen, nur ein paar ehrliche Zutaten und ein bisschen Geduld. Ich hoffe, es wärmt dich genauso wie mich, an jedem Abend, an dem du es kochst.
Fragen & Antworten zum Rezept
- → Welche Bohnen eignen sich am besten?
Navymbohnen sind ideal, weil sie zart und cremig werden, aber Cannellini oder Great Northern Bohnen sind ebenso passende Alternativen.
- → Kann das Gericht vegetarisch zubereitet werden?
Ja, indem das Huhn weggelassen und Gemüsebrühe anstelle von Hühnerbrühe verwendet wird, entsteht eine leckere, vegetarische Variante.
- → Wie kann ich die Schärfe anpassen?
Die Schärfe lässt sich durch die Menge der zerstoßenen roten Pfefferflocken regulieren oder ganz weglassen für milden Geschmack.
- → Was passt als Beilage dazu?
Krustiges Brot oder Reis ergänzen das Gericht hervorragend und machen es noch sättigender.
- → Wie bewahre ich Reste am besten auf?
Im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter hält sich das Gericht bis zu 3 Tage und lässt sich gut aufwärmen.